Seminarlager 2006


Ende Februar 2006 fand das Seminar "Komplexitätstheorie" in Form eines Blockseminars zum zweiten Mal statt. Bei allerschönstem Winterwetter (Schnee, Sonne und blauer Himmel) verbrachten 21 Studierende der Mathematik und Informatik fünf mit Wissenschaft getränkte Tage im Jugendzentrum/Schullandheim "Gleichberge" e.V. in Römhild/Thüringen.

            

Das Seminar war in diesem Jahr darauf ausgerichtet einen Überblick über die Vielfalt der Themen zu gewinnen, die man unter dem Stichwort "Komplexitätstheorie" in der Literatur findet. Meist behandelten zwei oder drei Vorträge ein Thema. So gab es Vorträge zur nichtuniformen Komplexität, Schaltkreiskomplexität, interaktiven Beweissystemen, dünnen vollständigen Mengen, Einwegfunktionen und Kolmogorov/Chaitin-Komplexität. Die sehr informativen und hervorragend präsentierten Vorträge sowie die lockere Atmosphäre ließen niemals Langeweile aufkommen. Die aufgeworfenen Fragen und Zusatzaufgaben führten zu anregenden Diskussionen, nachmittags und in den abendlichen Problemsitzungen.

            

Neben Zero-Knowledge-Beweissystemen und effizienten Schaltkreisen für die Threshold-Funktion, erregte besonders eine Frage, wie tief die eine komplette Halbebene besetzt haltenden Teufelchen in die andere (unbesetzte) Halbebene, den Regeln des Spieles Solitär folgend, eindringen können, die Geister.

            

            

Neben wissenschaftlichen Vorträgen und Diskussionen blieb genug Zeit, um zu wandern, Sport zu treiben und Gesellschaftsspiele zu spielen. Eine Wanderung führte alle Teilnehmer an die Hänge des großen Gleichberges. Allerdings erreichte aufgrund der widrigen Bedingungen (Lawinengefahr, gesundheitliche Probleme aufgrund der Höhe, unangepasste Ausrüstung ;-) ) nur eine kleine Gruppe den Gipfel desselben.

               

Wie im Jahr zuvor gab es wieder die Möglichkeit die sehr schöne Zweifelderhalle der Stadt Römhild an zwei Nachmittagen für ein paar Stunden zu nutzen. Neben Basketball und Volleyball war in diesem Jahr vor allem Ultimate Frisbee der große Renner. Dank des Engagements eines der Teilnehmer des Seminarlagers gab es einen Crashkurs zu dieser Sportart, in dem vor allem die spirituellen Feinheiten im Mittelpunkt standen. Interessant hierbei ist anzumerken, dass es sogar gelang die spirituellen Ansätze von Ultimate Frisbee direkt auf die Komplexitätstheorie zu übertragen. THE SPIRIT hatte nicht unerheblichen Einfluss auf die nachfolgenden Seminarvorträge. Und auch im Regen haben wir gesungen: "Arme vor, Daumen hoch,..." Hier sieht man Mr. Spirit umringt von zwei seiner Gefolgsleute.

Die Abende in Römhild vergingen wie im Flug bei allerlei Gesellschaftsspielen. Dampferfahren auf dem Mississippi, Skat, Granium und Louis XIV wurden mit Begeisterung gespielt.

            

Die Mörderrunden bildeten aber unbestritten den Höhepunkt jedes der langen Spieleabende.

               

Im Gegensatz zum Jahr 2005 gewann das Mörderspiel, dank Bürgermeister, Jäger, Hexe und Amor, wesentlich an Attraktivität und Zahl der humoristischen Einlagen. Das vermeintlich unlogische Wirken der genannten Personen führte zu heftigem An-den-Kopf-Fassen, spontanen Heiterkeitseruptionen und Todesfällen. Und irgendwie war es einem vergönnt, wieder und wieder in der ersten Runde sein Leben zu lassen.

               

Ausgesprochen demokratisch ging es zu und Abstimmungen und Hinrichtungen waren an der Tagesordnung.

            

Ständig wurde gezählt wieviele Werwölfe eigentlich noch im Spiel sind. Im sicheren Gefühl des Sieges konnten diese sich ab und an nicht beherrschen und präsentierten sich triumphierend in Siegerpose.

               

Auf jeden Fall bot das Spiel Diskussionsstoff in Hülle und Fülle für die Spielenden, die Toten und die Zuschauer während und nach dem Spiel.

               

Doch irgendwann waren die Zahnpastatuben leer und die fünf Tage in Römhild verstrichen. Mit vollbeladenen Autos ging es wieder nach Jena zurück.

Möge THE SPIRIT mit Euch sein und dafür sorgen, dass IHM im Jahr 2007 wieder im Seminarlager gehuldigt werden wird. (zur Einschreibung).


Mit dabei waren:


(v.l.n.r.) Tobias Berg, Harald Hempel, Sylvia Andersch, Pascal Lenzner, Michael Krüger, Sarah Möckel, Bengt Witte, Christian Otto, Ronny Klowsky, Anna Rümpler, Thomas Peiselt, Tobias Friedrich, Wolfgang Krause, Christina Tusche, Katrin Trenkmann, Karsten Krüger, Erik Fäßler, Bernhard Pietsch, Helge Pfeiffer, Sebastian Örding. (Michael Büttner ist leider nicht mit auf dem Bild, aber das ist eine andere Geschichte.)