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Schülerakademie Ostern 2006 in Bleicherode

Vom 8. bis 15. April 2006 fand die Frühjahrstagung der Schülerakademie Mathematik des Wurzel-Vereins im Schüllandheim Schneckenhengst in Bleicherode statt. Es nahmen 36 Schüler der Klassenstufen 8 bis 12 und 7 Betreuer teil.

An fünf Tagen fanden vormittags je zwei Doppelstunden Unterricht statt, wobei in jeder Klasse insgesamt drei verschiedene Themen behandelt wurden. Der Mittwoch war der traditionellen Ganztagswanderung (GTW) vorbehalten, die Nachmittage und Abende standen der Freizeitgestaltung zur Verfügung.

Die folgenden Chroniken geben – aus Schülersicht – einen kleinen Einblick in den Akademie-Alltag.

Gruppenfotos siehe unten.

Lagerchronik – Sonntag, der 09.04.2006

Nach dem frühmorgendlichen Aufstehen, welches wie immer um 7.30 Uhr – für die meisten viel zu zeitig – voller Elan und Energie stattfand und der anschließenden Morgentoilette, die im "Bad" gegenüber, in den monumentalen Duschen, aus denen enorme Unmengen Wasser in niagarafallartigen Sturzbächen dem Erdmittelpunkt entgegenströmten, vollzogen wurde, schlenderten wir durch den Schneckenhengst – so der seltsam klingende Name unserer Unterkunft – zum Frühstück in den absolut überdimensionierten, im Erdgeschoss befindlichen Rittersaal, wo ein kaltes Buffett – bestehend aus Butter, Margarine, Wurst, Käse, Brötchen, Zwieback, Knäckebrot, Marmelade, Pflaumenmus, Obst, Frischkäse, Milch, Müsli und Garnierung – schon sehnsüchtig darauf wartete, von uns vernichtet zu werden; anschließend gingen wir voll freudiger Erwartungen und hochgespannt auf die ersten Unterrichtseinheiten zu eben diesen, die nach Klassenstufen getrennt in den vom Schullandheim bereitgestellten Räumlichkeiten gehalten wurden, wobei die zu behandelnden Fachgebiete der Mathematik von "Beweisverfahren" über "Gruppentheorie" und "Berechenbarkeit" bis hin zu "Differenzengleichungen" reichten – doch der Unterricht fand teilweise unter schwierigsten Bedingungen statt (z.B. hatten die Neuner in einem kalten Gartenhäuschen zu frieren!) – dann kam endlich die ersehnte Pause, welche leider nach einer Viertelstunde wiederum durch eine Doppelstunde Unterricht abgelöst wurde, doch nach dieser zweiten Einheit gab es das lang erwartete Mittagessen – es bestand aus Nudeln mit to(t)matdiger Soße und der Option auf fein zerhackstückelte Wiener; vierzehn Uhr – also nach ca. 1¼h begann die Stadtralley – dies ist ein Spiel zum Kennenlernen der Ansammlung von Häusern (nennt sich "Stadt" = Bleicherode) und Erkunden der lokalen Begebenheiten: Es fand eine Aufteilung in fünf Gruppen statt, die nach ca. 15 Minuten einen durch ungefähr fünfunddreißig, von den Betreuern gezeigten Bildern vorgegebenen Parcour, der mitten durch die Metropole Bleicherode führte (es war ausdrücklich verboten, die U-Bahn zu benutzen), gestaffelt zurücklegten – eine halbe Stunde vor dem sehnlichst herbeigewünschten Abendbrot trotteten die letzten Verläufer ein, schafften es gerade noch, die Aufgaben fein säuberlich aufgeschrieben abzugeben und sogleich zu Abend zu speisen; am Ende dieses erschöpfenden Tages wurden Tanzwillige nun noch völlig durch Ralph und Lisa beim Tanzen um sieben Uhr ausgelaugt, was jedoch nicht vollständig einem rechtzeitigen Einschlafen verhalf, denn vor diesem konnte man sich bei der Gute-Nacht-Geschichte auf die zweite Nacht im Schneckenhengst einstimmen.

Christian (besser bekannt als Seefahrer), Julia und Erich

NIK CHRO GER LA – Schneckenhengst, der 10.04.2006

Liebes Tagebuch, heute hatte ich einen schönen Traum. Ich sah viele kleine Osterhasen aus Schokolade. Doch bevor ich sie verspeisen könnte, wurde ich unsanft geweckt. Ein Gruppe von 42 homo sapiens sapiens stürmte den Rittersaal, um zu frühstücken. Aber nicht einer von ihnen dachte daran, mir etwas mitzubringen. Warum bekomme ich, nur weil ich ausgestopft bin, nie etwas zu essen? Anschließend wurde ich mit Zahlentheorie und Axio...irgendwas gelangweilt. Jedoch sehnten sich auch einige Schüler zu meinen Füßen nach dem Mittagessen. Durch einen Stromausfall verzögerte sich dieses allerdings um eine einstündige "halbe Stunde". Nach meiner "Leibspeise" (?!?!?)-Reis mit Thüringer Königsberger Klopsen folgten lautstarke Pussispiele und ein Jonglier-Seminar. Wenigstens verzogen sich einige in die Stadt. Was in aller Welt finden die Menschen so spannend daran, ständig einzukaufen? (Mir etwas mitzubringen war wohl nicht der Grund!)

Als sich alle ein weiteres Mal den Bauch vollgestopft hatten, ging energisch das elende Kartenspielen weiter. Andere hüpften durch den Raum unter mir, sodass mir schlecht wurde und ich Angst hatte, von dem schwankenden Schrank zu fallen.

Dank Axel Hacke erfuhren die Menschenkinder viele traurige Wahrheiten über die Deutschen.

Es folgte, dank Ephraim Kishon eine Beschreibung des lustigen Lebens in Israel. (Liebes Tagebuch, was hältst du von eine Reise in das Land, wo zwar Milch und Honig, aber leider kein Erdöl fließen?)

Nachdem Lisa überprüft hatte, dass nun wirklich alle (keiner mehr ?!!!) schliefen, kam sie zu mir.

In der Hoffnung, endlich durch einen Kuss von der Ausstopfung erlöst zu werden, sprang ich in ihre Arme. Ein folgenschwerer Fehler...

Sie trug mich hinaus und Dunkelheit umhüllte mich. Ich wurde entführt und mutterseelenallein im Wald ausgesetzt.

Als ich mich schon auf die Suche nach dem Rückweg machen wollte, passierte es. Die Schar lief in Kurven an mir vorbei. Ich war wie versteinert und konnte mich nicht integrieren. Ralph erbarmte sich meiner und trug mich zurück in den Schneckenhengst. Von meinem Schrank aus sah ich 42 goldene Häschen auf der Wiese.

Mit diesem schönen Anblick differenzierte ich mich von de Welt der wachenden und schlief ein ... – ssz –

Dein Dachs

Charlott, Tine, Nele, Ulrike

Lagerchronik von Dienstag, 11.04.2006

00:00, der Tag begann – Nachtwanderung. Unsanft wurden wir – die Besatzung vo Zimmer 34 – aus dem Schlaf gerissen; all (von uns Kindern) waren noch ganz müde und schlaftrunken. Nichtsdestotrotz entschieden wir uns, doch aufzustehen und uns auf den gruseligen Weg in den bedenklich wankenden Wald zu begeben. Um gegen das erneute Einschlafen zu kämpfen, gab es nur eine Möglichkeit: ein >Uffta<. Unter vollstem Körpereinsatz und bis zur Erschöpfung gelang es dem Nachwuchs-Capo R.B., den Wald zum Beben zu bringen. Der nahezu komplette Verlust seiner Stimmbänder sorgte nicht nur dafür, dass dieses >Uffta< unvergesslich bleiben sowie in die Mathelager-Annalen eingehen wird und R.B. zur lebenden Legende wurde, sondern auch für ein sonst nur weiblichen Personen vorbehaltenes Privileg, für das er fortan beneidet wurde: Kamillentee mit Honig.

Die nachtwanderung indes fand ihren Höhepunkt, als bekannt wurde, wer uns die ganze Zeit beobachtet hatte: Machs Darder, ein präparierter Dachs, der im (dunklen) Wald so aufgestellt wurde, dass er in etwas so auffällig war, wie ein Regentropfen im Pazifik oder die bei R.B. auftretenden Zeigerbewegungen einer Waage. Um den letzteren Effekt zu minimieren, waren während unserer Abwesenheit Schoko-Osterhasen auf dem Gelände des Schullandheims versteckt worden, von denen R.B. vier fand – und wenig später wieder versteckte...

Nach dem endlich ermöglichten erneuten Einschlafen, dem >normalen< Wecken und dem Unterricht stand ein weiteres, eigens von den Betreuern neu entwickeltes Highlight an: das Chaos-Spiel. Überschattet von mehreren Skandalen – unter anderem der Primzahlzählfähigkeit Ralphs – und einem dank neuer Irokesen-Frisur nicht wiederzuerkennenden Peter wurde eine Mischung aus Gelände-, Denk- und Aktionsspiel durchgeführt, deren Sieger erst nach einer Klatsch-Abstimmung beim abendlichen Bergfest ermittelt werden konnte. Bevor die Siegergruppe – dank tatkräftiger Unterstützung der vorher lobgepriesenen Betreuer – jedoch feststand, wurden beim Bergfest wieder die bakannten Spiele durchgeführt: Nele machte ihre U-Boot-Fahrprüfung, deren Ergebnis aufgrund einer zwar fehlerfreien Fahrt, aber eines tätlichen Angriffs auf den Prüfer jedoch noch nicht feststand, Sebastian entdeckte beim Pfeifenspiel dank seiner Reaktionsgeschwindigkeit das Objekt der Begierde fast auf Anhieb und hatte auch beim >Irrenhaus< kaum Probleme beim Erkennen der Krankheit und Kristian demonstrierte mit seiner mehrstündigen Sitzblockade beim Wüstenspiel auf seine Weise gegen ein derartiges Begrüßungsspiel.

Nach weiteren alljährlichen Spielen, wie Pantomine oder Märchen-Ausdenken wurde das Bergfest mit einem Klopfspiel beendet, bei dem R.B. wieder einmal den Tag mit einem weiteren persönlichen Triupfzug beenden und mit seinem Sieg gemeinsam mit Sophie die Ehre von Zimmer 34 retten konnte...

Stefan

Ein Regentag im April (Mittwoch 12.04.2006)

Halb 8 wälzte ich mich noch im Bett.
das Bergfest gerstern war wirklich nett.
Halb 9 war es leider schon so weit:
Die Betreuer erschienen zu zweit,
um mich und die anderen zu wecken
und uns in den Rittersaal zu stecken.

Mit Äpfelchen, Hörnchen, Brötchen
packte ich mir ein großes Tütchen.
Pussikarten müssten auch noch mit,
dann war ich für die GTW fit.
Ich schlüpften in Wanderklamotten
und meine wetterfesten Botten.

Wir wanderten, spielten Pussi, sangen
und über die Steine wir sprangen.
Plaudern, Musik hören und lachen
waren mit unter all den Sachen.
Nahrung aufnehmen war recht wichtig,
denn das Wandern schaffte tüchtig.

Wir stolperten über Stock und Stein,
liefen kreuz und quer und querfeldein.
Doch am Ende war glücklich ich gar,
dass die GTW zu Ende war.
Von den Schuhen befreite ich mich,
meine Füße schmerzten fürchterlich.

Nun aß ich mich satt und kugelrund,
Da war'n meine Füß' nur noch halb so wund.
Schnell noch vom letzten Dreck befreit,
war ich endlich fürs Bett bereit.
Totmüde fiel ich ins weiche Bett
und schlief schnell ein, mit weniger Fett.

Alex, Aaron, Sophie, Anja

Lagerchronik von Donnerstag, dem 13.04.2006

Nach der viel zu langen GTW [Anm. d. Red.: Bei einer von den Schülern durchgeführten Unterschriftenaktion für eine >längere< GTW stimmen etwa die Hälfte der Schüler zu. Zum jetzigen Zeitpunkt steht noch nicht fest, ob und wie (vielleicht als G[T+N]W) diesen Wünschen entsprochen werden kann.] am Vortag und der zu kurzen Nacht [Etwa eher Nachtruhe? - Kein Problem ;-)] wurden die Schüler bereits 20 Minuten vor 8 von den Betreuern aus den Betten geworfen [Wie soll man euch denn sonst wachkriegen?]. Noch schlaftrunken nahmen die Schüler ihr Frühstück ein und mussten [?!?] 2 Unterrichtsstunden über sich ergehen lassen. Nach dem Mittagessen wurden die Teilnehmer des MaLas, die sich ihrer Freizeit schon sicher waren, wieder zusammengetrommelt, um sich einen Vortrag von Prof. Althöfer anzuhören. Dieser informierte uns innerhalb von 80 Minuten über das Thema "lokale Suche".

Danach erlangten die Schüler endlich ihre wohlverdiente Freizeit und konnten nun das tun, was mathebesessene Menschen am besten können: spielen. Dazu wurden ihnen auch viele Möglichkeiten gegeben. Unter anderem der Tischfußball- und der Billardtisch, sowie Brett- und Kartenspiele. Am Abend wurde dann beim [traditionellen und einzigartigen] Pussiturnier ermittelt, wer die besten Spielkünste und das meiste Glück besitzt. Nach 3 Stunden nervenzerreißender Partien standen die Gewinner fest. Christian und Thomas, beide Betreuer, belegten die ersten beiden Plätze [Tatsächlich gab eine recht klare Abstufung: Betreuer – Schüler – Gäste]. Bester Schüler und damit dritter Platz wurde Sören. Aber auch das konnte ihn nicht davor bewahren, wie alle anderen ins Bett geschickt zu werden und damit den Tag zu beenden [Sollen wir das etwa glauben?].

Autor unbekannt

Lagerchronik von Freitag, dem 15.04.2006

Der letzte Tag im Mathe-Lager begann mit ca. 6+2π×10−1h Schlaf. Dieser tat nach dem anstrengenden Pussi-Turnier auch richtig gut. Anschließend standen wir langsam und gemächlich auf. Um 42/6 Uhr gab es dann Frühstück. Dieses schmeckte eigentlich wie immer, wenn man von einem Vergleich mit der "schönen und leckeren" Suppe vom Vortag absieht. √64:(42+42/14) Uhr begann der Unterricht. Die Betreuer hatten wieder viele "interessante" Themen darzubieten. Nach aktuellen Statistiken sind sogar weniger als 50% der Schüler eingeschlafen, während sie den angenehmen Stimmen der Betreuer lauschten. In der Pause konnte man dann Pussi spielen oder lesen oder etwas essen. Manche trafen sich auch mit Freunden aus anderen Jahrgängen. So gegen (5²−1)/2:3³+3 Uhr gab's dann Mittag. Genauer: Es gab Fischstäbchen mit Kartoffelsalat. Nun gab es ausgiebig Raum für individuelle Freizeit. Einige spielten Pussi, andere Skat und wieder andere Poker. Einige lasen aber auch in ihren Büchern oder Zeitschriften. Um Viertel Sechs (PM) begannen die meisten Leute Holz zu sammeln, welches für das Lagerfeuer verwendet wurde. Um 2+2 Uhr gab es Abendessen.

Autor unbekannt

Loblied auf die Betreuer

Hoch soll'n sie leben,
hoch soll'n sie leben,
dreimal hoch, hoch, hoch.

Der Horrz unser Lalei,..., dreimal hoch.

Lang soll er lachen,..., unser Ralph.

Weit soll er wandern,..., unser Thomas.

Schön soll sie tanzen,..., unsere Anja.

Cool soll er rappen,..., unser Benni.

Wie Harry Potter,..., zaubert Lisa.

Spaß soll er haben,..., unser Christian.

Hoch soll'n sie leben,..., dreimal hoch.

Nele, Kristian, Thomas, Josef, Irma, Johannes

Gruppenfotos